Oktober 2025 – Zwischen Nebel und Neuanfang: Die Wirtschaft hält durch, aber die Zuversicht bleibt vorsichtig
Der Oktober war so ein typischer Zwischenmonat – nicht Fisch, nicht Fleisch. Es war kein schlechter Monat, aber auch keiner, an den man sich groß erinnern wird. Die Sonne hat sich zwar noch ab und zu blicken lassen, aber irgendwie lag schon dieser graue Schleier über allem. So ein Gefühl, dass das Jahr langsam ausläuft, aber man noch nicht weiß, ob es am Ende gut oder schlecht enden wird.
Ich finde, der Oktober 2025 hatte etwas Nachdenkliches. Man merkt, dass viele Menschen sich gerade neu sortieren – beruflich, finanziell, privat. Nach einem Sommer voller Optimismus kommt jetzt wieder die Realität durch. Die Preise haben sich zwar beruhigt, aber das Leben ist trotzdem teuer geblieben. Und die meisten spüren das Tag für Tag, beim Einkaufen, bei der Miete, bei den Versicherungen.
Die Wirtschaft läuft weiter, ja. Aber sie läuft auf Sparflamme. Viele Unternehmen halten sich über Wasser, doch Investitionen werden verschoben, und große Projekte liegen auf Eis. Es ist, als ob alle erstmal abwarten, was der Winter bringt.
Ein Monat des Stillstands – aber kein Rückschritt
Das ifo-Geschäftsklima hat sich im Oktober kaum verändert. Die Zahlen wirken unspektakulär, fast langweilig. Aber vielleicht ist genau das das Beste daran. Nach Jahren voller Sprünge nach oben und unten ist eine stabile Linie fast schon eine Wohltat. Die Stimmung ist also weder euphorisch noch düster – eher realistisch.
Ich höre von vielen Leuten: „Wir haben gelernt, mit Unsicherheit zu leben.“ Und das trifft es ziemlich genau. Niemand erwartet mehr, dass morgen alles besser wird. Aber es gibt auch keine Panik mehr, wenn mal etwas stagniert. Diese neue Gelassenheit ist fast schon eine Form von Stärke.
In der Industrie bleibt es zäh. Besonders der Maschinenbau und die Autozulieferer kämpfen weiterhin mit schwacher Nachfrage aus dem Ausland. China ist nicht mehr der große Abnehmer von früher, und die USA schauen stärker auf ihre eigene Produktion. Trotzdem gibt es kein Drama – die Auftragsbücher sind gefüllt, aber eben nicht übervoll.
Im Dienstleistungsbereich läuft es besser. Gastronomie, Tourismus und Handel berichten von einem soliden Herbstgeschäft. Die Menschen geben wieder Geld aus, aber gezielter. Man gönnt sich Dinge, aber mit Bedacht. Die Zeiten des „egal, Hauptsache raus“ sind vorbei. Jetzt überlegt man zweimal – und das ist vielleicht gar nicht so schlecht.
Inflation, Preise und das Gefühl, dass alles teuer bleibt
Die Inflation liegt im Oktober weiter stabil bei rund 1,9 %. Das klingt gut, aber wer an der Supermarktkasse steht, spürt davon wenig. Viele Preise sind einfach auf dem höheren Niveau geblieben, und man merkt, dass die Menschen sensibler auf Ausgaben reagieren.
Ich finde, das ist auch eine Frage des Gefühls. Die Statistik sagt, alles sei stabil – aber das persönliche Empfinden ist ein anderes. Es fühlt sich an, als würde man sich mit dem neuen Preisniveau abfinden müssen. Und das nagt an der Stimmung. Man verdient mehr, ja, aber es bleibt weniger übrig.
Zinsen, Märkte und die ruhige Hand der EZB
Die Europäische Zentralbank hat im Oktober keine neuen Entscheidungen getroffen. Nach der letzten Senkung im Sommer bleibt sie bei ihrem vorsichtigen Kurs. Und das tut der Wirtschaft gerade gut. Die Märkte sind ruhig, die Kreditzinsen stabil, und selbst der Immobilienmarkt wirkt wieder etwas entspannter.
Ich habe das Gefühl, dass sich die Finanzwelt an die neue Normalität gewöhnt hat. Kein wildes Auf und Ab mehr, keine Panikmeldungen. Diese Ruhe ist fast ungewohnt – aber angenehm. Es ist, als hätte man verstanden, dass man nicht jeden Monat neue Rekorde braucht, um stabil zu bleiben.
Deutschland: solide, aber träge
In Deutschland zeigt sich das bekannte Bild: Stabilität auf niedrigem Niveau. Die Arbeitslosigkeit bleibt gering, die Löhne steigen leicht, aber das Wachstum ist minimal. Man hat das Gefühl, dass die Wirtschaft gerade einfach durchhält. Nicht kämpft, nicht siegt – einfach durchhält.
Viele Betriebe fahren vorsichtig. Neueinstellungen sind selten, und wer Arbeit hat, hält daran fest. Der Mittelstand kämpft weiter mit Bürokratie und hohen Energiekosten. Es ist ein bisschen so, als würde man mit angezogener Handbremse fahren – aber immerhin fährt man.
Europa: kleine Erholung, große Fragen
In Europa bleibt das Bild gemischt. Der Süden profitiert vom späten Tourismus, der Norden kämpft mit schwachem Export, und der Osten hält sich stabil. Keine großen Ausschläge, aber auch kein Durchbruch. Die EU-Kommission lobt die Entwicklung, mahnt aber gleichzeitig, nicht zu früh zufrieden zu sein.
Viele Länder leben noch von Konjunkturprogrammen oder staatlichen Hilfen. Wenn die auslaufen, wird sich zeigen, wie stark die Erholung wirklich ist. Ich glaube, da kommt noch eine Bewährungsprobe auf uns zu.
Politik: laut, aber ohne Richtung
Politisch war der Oktober wieder voller Diskussionen – Haushaltsfragen, Energiepreise, Migration, Rente – alles gleichzeitig. Es ist fast schon Routine geworden, dass die Regierung redet und die Bevölkerung nur noch mit halbem Ohr hinhört.
Mir fällt auf, dass viele Menschen gar nicht mehr erwarten, dass die Politik große Lösungen liefert. Man arrangiert sich, organisiert sich selbst, sucht pragmatische Wege. Und das hat etwas Positives: Die Eigeninitiative wächst. Aber gleichzeitig fehlt dadurch dieser große Schub von oben, der das Land wirklich nach vorne bringen könnte.
Mein persönlicher Eindruck
Für mich war der Oktober ein ruhiger, aber bedeutungsvoller Monat. Einer, in dem man merkt, dass Stillstand nicht immer schlecht ist. Nach all den hektischen Jahren fühlt es sich fast angenehm an, wenn die Dinge einfach mal laufen, ohne dass sie ständig explodieren.
Es war kein Monat für Schlagzeilen, sondern einer fürs Durchatmen. Ein Monat, in dem man gemerkt hat: Wir sind noch da, wir funktionieren, und das allein ist schon etwas wert.
Ich finde, das ist ein gutes Zeichen. Denn bevor es wieder aufwärtsgehen kann, braucht es Stabilität – und genau das passiert gerade, auch wenn es sich unspektakulär anfühlt.
Kleine Beobachtungen im Oktober:
- Inflation stabil bei rund 1,9 %
- Energiepreise entspannt, Gaslager gut gefüllt
- Industrie auf niedrigem, aber stabilem Niveau
- Dienstleistungssektor hält sich über Wasser
- Politik laut, Bevölkerung gelassen
Fazit:
Der Oktober 2025 war kein Monat der großen Ereignisse, sondern einer der leisen Veränderungen. Ein Monat, der gezeigt hat, dass Ruhe manchmal mehr bringt als Aktionismus. Es ist, als würde sich alles ein Stück weit einpendeln – vorsichtig, aber beständig.
Ich würde sagen: Wir fahren gerade durch dichten Nebel, aber auf einer sicheren Straße. Man sieht nicht weit, aber man weiß, wohin man will. Und das ist, in Zeiten wie diesen, vielleicht das Wichtigste überhaupt.
Autor: Daniel Castor
(Oktober 2025 – persönliche Einschätzung zur Wirtschaftslage)